Mittwoch, 18. Mai 2011

Nichts für Stilpuristen

Das dritte Album von The D Project ist ein musikalischer Abenteuertrip mit Suchtfaktor und definitiv nichts für Stilpuristen. Das hochspannende Projekt aus Québec , benannt nach Mastermind Stéphane Desbiens, verschmelzt Psychedelic, Artrock, Jazz, Fusion und Pop mit schier unbändiger Spielfreude zu einer energetischen, mitreißenden Melange mit einem ordentlichen Schuss Bombast.

Bassist Tony Levin und Quidam-Sänger Bartek Kossowicz führen die lange Liste der Gastmusiker an. Zu hören sind Geigen, Tenor-Saxophon (großartig: Giovany Arteaga!) sowie vier verschiedene LeadsängerInnen. Desbiens und seine Bandkollegen Mathieu (Bass) und Jean Gosselin (Drums) sind da genauso wenig knickrig wie mit ihren überschäumenden Ideen: Der im Stil ständig Haken schlagende, grandiose Opener „They“ wäre alleine den Kaufpreis wert. "So Low" ist ein straighter Rocksong, „Anger I & II" könnte mit seiner Singer-/Songwriterattitüde auch im Formatradio laufen. "Macondo" verbrüdert Zappa mit hymnischem Musical-Pathos, und "Conspiracy" entpuppt sich als abwechselnd rockendes und jazzendes Instrumental. Atemberaubend, faszinierend, großartig!