Sich eine Scheibe von The Reasoning anzuhören, ist schon allein wegen des Gesangs interessant: Rachel Cohen (ehemals Jones) wechselt sich mit Dylan Thompson und Gareth Jones ab, wodurch zunächst mal keine Langeweile aufkommt. Wer sich dann einmal durch das zweite Album der Band, "Dark Angel", gehört hat, der wird vermutlich feststellen, was ihm mehr liegt: die weiblichen oder die männlichen Gesangsparts (ich für meinen Teil kann sagen: die männlichen liegen mir mehr!). Abgesehen von dieser "Gretchenfrage" bietet "Dark Angel" von vorn bis hinten gefälligen, melodischen MelodicRock mit leichten Proganteilen und teils sehr schönem mehrstimmigem Gesang. Durchgängig hochhalten können The Reasoning, die mit Owain Roberts einen neuen zweiten Gitarristen an Bord haben, die Spannung aber nicht. Mit dem Titeltrack und "Sharp Sea" geht es zwar gut los. Den nachfolgenden Songs fehlen dann aber die eingängigen Hooklines, die sich nachhaltig ins Gedächtnis einbrennen würden. Das ist alles gut hörbar, plätschert aber etwas vor sich hin. Erst der mitreißende Neun-Minüter "A Musing Dream" zieht noch einmal alle Aufmerksamkeit auf sich und sorgt für eine am Ende gute Beurteilung - nicht zuletzt wieder ein Verdienst der Gesangsarrangements.
(Erstveröffentlichung im Rock-Magazin "eclipsed", Nr. 107)
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen