Coldplay haben in diesem Sommer mit "Viva La Vida or Death and all his Friends" wieder ein solides, starkes Album hingelegt. Getoppt werden Chris Martin & Co. allerdings von der britischen Formation No-Man. Okay, man kann die beiden Bands musikalisch nicht wirklich miteinander vergleichen (und kommerziell schon gleich gar nicht). Andererseits: Mit "Schoolyard Ghosts" haben No-Man ein Werk abgeliefert, dem auch Fans der ruhigeren Coldplay-Songs etwas abgewinnen können sollten.
Mit seiner Band Porcupine Tree hätte Mastermind Steve Wilson ohnehin das Zeug, schon bald in die Liga aufzusteigen, in der Coldplay schon spielen. No-Man indes ist lediglich ein so genanntes Seitenprojekt von Wilson. Wie auch bei seinem zweiten Projekt Blackfield (mit dem Israeli Aviv Geffen) setzt Wilson auch mit No-Man (mit Sänger Tim Bowness) auf die leiseren Töne.
Mit "All Sweet Things" eröffnet ein Stück mit absoluter Ohrwurm-Garantie das Album. Schon hier gibt`s nur eins: Augen zu und genießen. Melodieführung und die dezente Instrumentierung laden regelrecht dazu ein. Dazu Bowness` Stimme, die unaufdringlich ist, einen aber trotzdem packt. Mit "Beautiful Songs You Should Know" geht es genau so weiter, noch dadurch veredelt, dass ein Cello den Basspart übernimmt. Erst bei "Pigeon Drummer" reißt den Hörer eine harte, unerwartete Gitarrenklangwand aus den Träumen.
Das 12-minütige "Truenorth" (das Video ist nur ein Edit) mit dem eindringlichen Piano-Motiv ist das Herzstück des Albums, das wohl am ehesten Wilsons Nähe zum Progressive Rock geschuldet ist. Auch hier sticht neben den Streichern wieder der klare, stimmige Gesang hervor, der die eine oder andere sperrige Melodie in Harmonie auflöst. Desweiteren bieten "Wherever There is Light" oder auch "Song of the Surf" einfach anspruchsvolle, aber eben trotzdem immer ruhige und nur schöne Musik zum Abschalten und Schwelgen. Mein uneingeschränkter Album-Tipp in diesem Sommer!
Samstag, 19. Juli 2008
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