Frage: Du warst ja nur knapp sechs Jahre in der Band. Nervt es Dich, dass
Dein Name scheinbar für ewig mit Genesis verbunden bleibt?
Hackett:
„Ach,
Genesis ist eben eines der Dinge, die ich gemacht habe. Das ist in
Ordnung. Aber die Leute mögen mich auch für andere Dinge. Viele
Hörer von Classic FM halten mich für einen klassischen Gitarristen,
der nostalgische, orchestrale Musik komponiert. Das alles gehört zu
mir.“
Frage:
Klingt ja alles so, als wärst Du total im Reinen mit der
Vergangenheit. Warum hast Du die Band dann damals eigentlich
verlassen?
Hackett:
„Ich wollte damals einfach eigene Dinge ausprobieren und
Solo-Sachen machen.“
Frage:
Für Collins oder Rutherford war das doch später auch kein Problem?
Hackett:
„Ja, aber das war später. Als Peter ging, hat sich einiges
verändert. Es war nicht mehr dasselbe. Wer wieviel einbringt, war
nicht mehr fair verteilt. Ich war zwar ein einflussreiches Mitglied,
ich hatte geholfen, Genesis zu dem zu machen, was es war. Aber ich
war kein Gründungsmitglied, und es kommt immer auch darauf an, wie
man miteinander umgeht. Nachdem ich - auch unter Mithilfe von Mike
und Phil – 1975 mein erstes Soloalbum „Voyage Of The Acolyte“
gemacht habe, wollte ich auch nicht mehr um Erlaubnis fragen müssen,
wenn ich solo etwas machen wollte.“
Frage:
Für viele Fans bist Du der wahre Hüter des Genesis-Erbes. Was sagst
Du dazu?
Hackett:
„Ich war ein Teil davon und bin es immer noch. Es steht mir nicht
zu, die anderen zu beurteilen. Ich kann nur sagen: Ich mache mein
Ding.“
Frage:
Wer sind für Dich in der Gegenwart die „Erben“ von Genesis?
Hackett:
„Da denke ich an Bands wie Muse oder Elbow. Da spüre ich unseren
Geist. Aber Genesis haben einen umfassenden Einfluss, auch in Genres,
an die man nicht sofort denkt. Und auch die Neoprog- und
Retroprogbands gehören dazu. Ich habe ja auch schon mit einigen von
den Jungs gearbeitet, zuletzt mit Transatlantic auf dem High
Voltage-Festival. Wir haben „The Return Of The Giant Hogweed“
einstudiert. Ich habe Tage gebraucht, um herauszufinden, was wir
damals gespielt haben.“
2 Kommentare:
Sehr cooles Interview, merci.
Lieben Gruß
Cynthia
Herzlichen Dank, Cynthia!
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