Mittwoch, 28. November 2012

Déjà-Vu mit Pesic

Verlieren? Diese Vokabel kennt man nicht beim FC Bayern München. Was für die Fußballer schon lange gilt, ist seit zwei Jahren auch bei den Basketballern ehernes Gesetz: Macht, Erfolg, Arroganz und dieses Selbstverständnis, das mit "Mia san mia" nur ungenügend beschrieben ist.

Nicht verlieren und nicht verlieren können ist aber ein Unterschied. Einer, den uns Uli Hoeneß immer wieder lehrt. Der Präsident des größten deutschen Sportklubs kann nicht verlieren. Der ehemalige Fußballer und Fußball-Manager mag sich in seinem Sport auskennen. Die Verhältnisse im Basketball hat er brutal unterschätzt und sich nun zum wiederholten Male selbst korrigiert. Erst holte er in Dirk Bauermann den damaligen Bundestrainer nach München, begleitet von der vollmündigen Ankündigung, der FC Bayern werde nun bald auch in dieser Sportart Titel und Triumphe einheimsen.

Doch nach dem Aufstieg flutschte es nicht so recht. Trotz teurer, namhafter Neuzugänge verlief die erste Bundesligasaison mit dem Aus im Playoff-Viertelfinale gegen die Artland Dragons enttäuschend. Schon damals kochte es in Hoeneß, der die Welt nicht mehr verstand. Eine Mannschaft wie die aus dem niedersächsischen Provinznest Quakenbrück, so dachte er wohl, darf nicht zum Stolperstein des großen FC Bayern werden.

Eine Woche vor Beginn der zweiten Bundesliga-Saison wurde Bauermann dann schließlich geschasst. Der Grieche Yannis Christopoulos übernahm, bekam aber nach nur acht Partien ebenfalls das Vertrauen entzogen. Nun soll es also Svetislav Pesic richten, Vater von Sportdirektor Marko Pesic (der noch in der aktuellen BIG dementierte, dass sein Vater überhaupt ein Thema sei) und "Europameistermacher" von 1993. Wieder kommt der aktuelle Bundestrainer, wie schon bei der Bauermann-Verpflichtung steht die DBB-Auswahl plötzlich ohne Headcoach da und wieder geizt Hoeneß nicht mit großspurigen Ankündigungen. Und der DBB? Gratuliert dem FC Bayern auch noch zu der Verpflichtung anstatt die Bayern-Methoden mal kritisch zu hinterfragen. Denn den Münchnern ist der DBB egal. Hauptsache, der Klub steht nicht als Verlierer da.

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