Australien ist ja nicht gerade als Neoprog-Hochburg bekannt. Umso erstaunlicher, dass sich dort mit Unitopia eine Band in den Vordergrund spielt, die genau auf dieser Welle reitet. Nach dem 2005 erschienenen Debütalbum "More Than A Dream" legt die siebenköpfige Band um Mark Trueack (Gesang) und Sean Timms (Keyboards) nun mit "The Garden" ein Doppelalbum vor. Das ist zwar immer noch stark im melodischen 80er-Prog verwurzelt, bietet aber trotz teils überdeutlicher Anleihen bei Genesis, Marillion oder IQ viel schöne Musik. Dass es sich bei "The Garden" um ein Konzeptwerk handelt, wird Progfans erfreuen, aber jene Kritiker bestätigen, die der Band vorwerfen, in „Mainstream-Prog“ zu verfallen. Ganz abwegig ist das nicht, dafür sind die sehr Keyboard-lastigen Kompositionen nicht sperrig genug, setzen sich die teils süßlichen Melodien zu leicht in den Gehörgängen fest ("Here I am"). Keine Widerhaken. Kein Gefrickel. Dennoch: Speziell die Longtracks "The Garden" und "Journey`s Friend" bieten wundervoll lyrische Musik, die, manchmal nahe am Kitsch, immer gerade noch die Kurve kriegt.
(Erstveröffentlichung im Rockmagazin "eclipsed", Nr. 105)
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