Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat sich da keinen Gefallen getan. In der entscheidenden Saisonphase hat sie Zweitligist TuS Koblenz wegen Verstößen gegen Lizenzierungsauflagen acht Punkte Abzug (plus 200.000 Euro Vertragsstrafe) in der laufenden Spielzeit aufgebrummt und die Mannschaft von Trainer Uwe Rapolder so in akute Abstiegsgefahr gebracht. Sportlich waren die Koblenzer so gut wie durch. Und jetzt das.
Merkwürdig ist, wie wenig transparent die DFL ihre Entscheidung getroffen hat. Noch nie hat es in der Geschichte der 1. und 2. Bundesliga so einen hohen Punktabzug gegeben („Rekordhalter“ waren bisher der SSV Reutlingen und der 1. FC Nürnberg mit jeweils sechs Punkten Abzug), und "gefühlt" war zum Beispiel die Affäre um "schwarze Kassen" beim "Club" in der Saison 1995/96 schwerwiegender als das Versäumnis der Koblenzer, zwei nachverhandelte Spielerverträge offenzulegen.
Da erwarten die Fans eine nachvollziehbare Erklärung. Doch die Begründung fiel bislang sehr schmal aus. Wenn die Frage nach dem Strafmaß gestellt wurde, gab es ausweichende Antworten.
Beim 1. FC Kaiserslautern – seit der Fritz-Walter-Ära "heilige Kuh" des deutschen Fußballs und selbst einst wegen eines ähnlichen Vergehens mit nur drei Punkten Abzug bestraft – hat man die Entscheidung begrüßt und wieder Hoffnung geschöpft, die Klasse doch noch zu halten. Ohne den Punktabzug für den rheinland-pfälzischen Konkurrenten hätte es ganz düster für den Traditionsklub ausgesehen.
Doch die Fans in ganz Deutschland vermuten jedenfalls mehr hinter der Bestrafung und solidarisieren sich allerorten mit der TuS Koblenz. Mit einem Verein ohne große Tradition im deutschen Fußball, einem vormals namenlosen Klub, der erst seit zwei Jahren zweitklassig ist und vorher in den unteren Ligen herumdümpelte.
Der kann noch Beschwerde gegen den Punktabzug einlegen und will notfalls durch alle Instanzen. Im Sinne des Sports und der Fans ist zu hoffen, dass die Frage, wer absteigt oder die Klasse hält, nicht erst nach dem 34. Spieltag entschieden sein wird. Und dass der Absteiger dann trotz der Verstöße nicht TuS Koblenz heißt.
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